Swingen ist Liebe zu zweit, dritt, viert oder einfach zu „vielt“. Der Traum vieler Swingerpaare ist es, einen oder eine MitspielerIn zu haben und so den Sex zu dritt zu genießen. Privat kann das zum Problem werden.

Eines der Bilder, die man in einem Swingerclub wohl besonders häufig antrifft, ist das Pärchen, das mit einem einzelnen Mann oder einer einzelnen Frau gemeinsam auf eine Spielwiese geht und sich vergnügt. Einige Swingerpaare erhalten ihren Kick dadurch, dass sie Zuschauer haben, aber die meisten suchen MitspielerInnen.

Im Club weiß man, dass der oder die Dritte kein tatsächliches Interesse an den Personen hat, die über den Spaß-Faktor hinausgehen. Trotzdem muss man selbst hier einfühlsam und vorsichtig vorgehen und Paare mit dem, was geschehen soll, einverstanden ist. Ein Nein ist ein Nein – das gilt natürlich auch unter Paaren, die schon lange zusammen sind.

Was im Swingerclub in der Regel hervorragend funktioniert, kann im privaten Schlafzimmer in einen Konkurrenzkampf ausarten – speziell dann, wenn einer von beiden zu dem Experiment überredet wurde, ohne selber den Wunsch geäußert zu haben.

Geschlechtsunabhängig stellen Männer und Frauen, wenn ein zusätzlicher Partner des gleichen Geschlechts im Bett ist, Vergleiche an. Diese Vergleiche beziehen sich nicht nur auf Körperbau, Ausstrahlung, Haare und ähnliches, sondern vor allem auch darauf, wie der Partner auf den neuen Mitspieler reagiert.

 

„Stöhnt sie bei ihm lauter als bei mir?“

„Küsst er sie intensiver als mich?“

„Bei mir hat sie das, was sie da bei ihm gerade tut, noch nie gemacht.“

„Er guckt nur noch sie an, als wäre ich gar nicht im Raum.“

 

Dies sind nur einige der Gedanken, die plötzlich die Köpfe erfüllen – ganz egal, ob der Auslöser dafür real oder nur eingebildet ist. Die wenigsten schaffen es, auf diese Gedanken neutral zu reagieren. Üblicherweise gibt es nur zwei Reaktionen – entweder man zieht sich tief getroffen zurück, was die Runde üblicherweise sofort auflöst, oder – und das geschieht häufiger – es entsteht ein Konkurrenzkampf um Aufmerksamkeit.

Zwei Frauen, die sich gegenseitig darin übertreffen wollen, wie sie ihn verwöhnen – zwei Männer, die auf völlig übertriebene Weise zu allen Mitteln greifen, die sie kennen, um die alleinige Aufmerksamkeit der Frau zu haben.

Ausgelöst wird dieser Kampf durch das private Umfeld. Mann und Frau empfinden ihr Schlafzimmer plötzlich als Territorium und den Genuss des Partners mit dem/der NebenbuhlerIn zu sehen, erweckt den Eindruck, das Territorium könne übernommen werden und man selbst werde seiner Rechte beraubt. Weil wir zivil sind, prügeln wir den anderen nicht aus dem Schlafzimmer, aber wir setzen alle anderen Mittel ein, um unseren Status wieder klar zu stellen.

Wer sich auf das prickelnde, aber auch gewagte Abenteuer einlässt, sollte immer sicher stellen, dass er den Partner, der „Verstärkung“ bekommen hat, im Auge behält. Wenn er oder sie ungewohnt aktiv wird, lieber mal eine Pause einlegen und klären, ob noch alles in Ordnung ist. Sonst wird aus Lust schnell Frust.

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